Design Thinking liegt im Trend. Doch was bedeutet dieses Schlagwort der modernen Arbeitswelt eigentlich genau? Um Klarheit zu erhalten, konnten Interessierte auf dem Innofestival 2019 der SKP am 13. September einen Workshop von Nina Duda besuchen. Sie ist die erste Ansprechpartnerin bei der Berater-Agentur Dark Horse, die neben innovativen Produkten und Büchern zur neuen Arbeitswelt auch eine Akademie für Digitalisierung und New Work in Unternehmen betreibt.

Die Costumer Experience steht im Fokus

Um die Ansätze des Design Thinkings zu verstehen, sollten die Teilnehmer in Gruppen mithilfe eines Frameworks das perfekte Meeting für ihren Partner entwerfen. Zuerst legte Nina Duda jedoch noch einige Rahmenbedingungen der neuen Arbeitswelt fest: Die Digitalisierung ändert tiefgreifend unser Erleben und Verhalten. Mit den zahlreichen Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, lässt sich die Welt so vielfältig gestalten, wie noch nie. Da die Customer Experience heute der wichtigste Faktor ist, um sich von der Konkurrenz abzuheben, müssen sich Unternehmen ausführlich und individuell mit den Problemen der Kunden auseinandersetzen. Design Thinking hilft dabei, innovative Lösungen zu finden, die genau an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst sind.

Beim Entwurf des perfekten Meetings sollten die Teilnehmer bildlich in zwei verschiedene Rollen schlüpfen: Zuerst ging es als Sherlock Holmes im ersten Teil der Ideenfindung darum, die Grenzen und  Ziele des Vorhabens möglichst genau zu verstehen, den Partner zu befragen und dann das Gelernte zusammenzutragen. Im nächsten Schritt sollten die Teilnehmer in der Rolle des MacGyvers zuerst so viele Ideen wie möglich zusammenzutragen, um dann mit vorhandenen Materialien einen Prototypen zu bauen und diesen vom Partner testen zu lassen. Im Workshop standen den Teilnehmern dafür Knete, Bausteine und andere Bastelmaterialien zur Verfügung. Wichtig ist, dass jeder der einzelnen Schritte beliebig oft wiederholt werden kann, um zu einer wirklich guten, individuell angepassten Lösung zu gelangen.

Jeder hat eine kreative Ader

Die zentrale Lektion des Workshops, so banal es auch klingen mag: Gerade heute, in einer Zeit der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, ist es notwendig, genau zuzuhören, um die Probleme und Bedürfnisse der Kunden herauszufinden. Nur dann lassen diese sich konkretisieren und individuell lösen. Dabei hilft ein guter Framework, dessen Schritte eingehalten und vor allem auch ausgehalten werden. Das bedeutet, auch mal einen Schritt zurückzugehen oder sogar von neuem anzufangen, wenn sich ein Ansatz als nicht hilfreich erweist. Dabei nicht den Mut zu verlieren gehört für Nina Duda genauso zu Design Thinking, wie die Erkenntnis, dass eben doch jeder Mensch eine kreative Ader hat.