Christoph Burkhardt ist Experte auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI). Er ist mehrfacher Gründer, gefragter Innovationsexperte und schrieb 2018 sein Buch über die Mechanismen hinter generativer KI – lange bevor darüber gesprochen wurde. Seine Vorhersagen im Bereich der KI basieren auf dem Verständnis für die menschliche Intelligenz. Er sagt: „Wir können nur intelligente Maschinen bauen, wenn wir verstehen, wie wir intelligent sind und wann wir es nicht sind.“

Im Januar war Burkhardt Gast auf dem SKP-Jahresauftakt und referierte vor dem #teamSKP zum Thema Künstliche Intelligenz. Im SKPlab-Blog Interview hat er uns drei Fragen zu diesem Thema beantwortet:

Hallo Herr Burkhardt, vielen Dank dass sie sich die Zeit genommen haben, um mit uns über das Thema KI zu sprechen. Doch vorab die Frage: Was sind Innovationen und was begeistert Sie daran?

Burkhardt: Innovation ist ein evolutionärer Prozess, ohne den wir uns nicht an die Veränderungen in unserer Umwelt anpassen könnten. Innovation ist keine Wahl, sondern eine Notwendigkeit.

Ich bin von Innovation begeistert, weil sie eine Welt schafft, die sich langsam, aber stetig verbessert. Von medizinischen Fortschritten bis zur globalen Gleichberechtigung – wir machen Fortschritte, weil wir innovieren.

Für mich geht Innovation daher nicht nur um Technologien, sondern um das ständige Überdenken der Lösungen, die uns vergangene Generationen hinterlassen haben. Viele von ihnen sind nicht mehr ausreichend, daher finden wir neue Lösungen. Dies wiederum schafft Lösungen, die die nächste Generation als unzureichend bezeichnen wird. Das Spiel der Innovation endet nie.

Das Thema KI ist in aller Munde. Doch wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Investitionen in KI tatsächlich einen Mehrwert schaffen und nicht nur auf dem Hype basieren?

Burkhardt: Wie bei jeder Innovation ist der Ausgangspunkt der Benutzer. Ohne Wertschöpfung für den Menschen hat KI keinen Sinn. Dennoch stellen viele meiner Kunden die falschen Fragen. KI ist ein Meta-Tool, das auf einen Prozess angewendet werden muss. Das Verständnis des Prozesses ist der erste Schritt.

Investitionen in KI in der aktuellen Zeit sind vergleichbar mit Investitionen in Internet-Technologien damals. Wir wissen nicht, welche Teile überleben werden, welche verschwinden und welche das Spiel für alle verändern werden. Dies ist die Zeit, Investitionen als Bildungsrendite zu betrachten. Der Wert entsteht, wenn immer mehr Menschen die Möglichkeiten verstehen und in Chancen umsetzen.

Menschen überschätzen immer die kurzfristigen Möglichkeiten einer neuen Technologie, aber unterschätzen die langfristige Wirkung. Im Moment ist KI ein Hype. Es wird wieder ruhiger werden, und dann wird die eigentliche Revolution im Verborgenen stattfinden.

Zum Abschluss: Welche drei Dinge in Sachen KI sollten die Sparkassen jetzt angehen?

Burkhardt: Die Sparkassen sollten jetzt drei Maßnahmen umsetzen:

      • Die Bildung und Experimente mit den neuen Werkzeugen und Möglichkeiten fördern.
      • Die Dateninfrastruktur so vorbereiten, dass sie für KI bereit ist.
      • Überlegen, bei welchen Ihrer ressourcenintensivsten Prozesse sich Potenziale für KI ergeben und wie KI innerhalb der Organisation, aber vor allem in der Interaktion mit Kunden, Wertschöpfung schaffen kann.

Vielen Dank für das Interview! 

Mehr innovative Themen findet ihr auf unserem SKPlab-Blog. Viel Spaß beim Lesen!