Die aktuelle Lage in Europa lässt massive Folgen für die deutsche Konjunktur und damit auch für unsere Kundinnen und Kunden erwarten. Gemeinsam ist es uns bisher gelungen, durch kontinuierliches Reflektieren und Lernen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Gleiches gilt für den Ukraine-Krieg: Auch hier gilt es, die verschiedenen Faktoren im Blick zu behalten und Trends und Entwicklungen zu beobachten.

Die wichtigsten Trends aus unserer Sicht

Durch den Ukraine-Krieg und die damit verbundenen internationalen Sanktionen dürfte das bislang erwartete Erholungsszenario in der Post-Coronazeit nicht eintreffen. Auch längerfristig könnte eine Rückbesinnung auf lokale Märkte und Produktionsstätten das Wachstum dämpfen. Der durch Flucht bedingte Wohnraumbedarf schafft kurzfristig Nachfrageffekte. Er erhöht den Druck auf den ohnehin stark nachgefragten Wohnungsmarkt. Corona und der Ukraine-Krieg lassen die Preise voraussichtlich weiter ansteigen. Knappe Ressourcen und Lieferengpässe treiben insbesondere die Energiepreise. Die bisherigen Planungen sahen bereits vor, ab 2025 65% der neuen Heizungen mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Jetzt ist davon auszugehen, dass weitere und strengere Maßnahmen – wie beispielsweise das Verbot neuer Gasheizungen – die ökologische Transformation deutlich beschleunigen werden.

Bei fortschreitender Inflation ist der geldpolitische Handlungsbedarf hoch. Mittelfristig ist daher mit steigenden Zinsen zu rechnen. In den vergangenen Jahren gab es einen großen Überhang an verfügbaren Einlagen. In Zeiten von steigenden Zinsen ist davon auszugehen, dass das Angebot knapper wird.

Für unsere Kundinnen und Kunden bedeutet das, dass sie sich finanziell neu sortieren müssen und die Nachfrage an Krediten weiter steigen wird. Unabhängig von der aktuellen Situation haben wir bei S-Kreditpartner bereits in den ersten Wochen 2022 einen erhöhten Bedarf festgestellt. Gemeinsam mit unseren Partnersparkassen konnten wir Ende Februar die erste Umsatz-Milliarde abschließen – so früh wie in keinem Geschäftsjahr zuvor.