9 Vorträge, 12 Redner:innen, 16 Stunden Streaming: Vom 26. bis 29. Januar fand im SKPlab am Berliner Gendarmenmarkt die digitale Auftaktveranstaltung für SKP-Kooperationspartner statt. Unter dem Titel „Transform Sparkasse.“ blickten wir über den Tellerrand und haben auch Themen rund um Nachhaltigkeit, Kulturwandel und Marketingstrategien diskutiert. So berichtete Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand des WWF, wie man das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen verankern kann und welche Rolle die Sparkassen in diesem Zusammenhang einnehmen.
Einblicke in den Urwald
Er startete seinen Impuls mit einer mentalen Reise in den Urwald. In dieser berichtet Brandes über die beeindruckende Schönheit der Pflanzenmassen im Regenwald, über sich selbst regulierende Ökosysteme und der Gefahr, die von ihnen ausgeht, wenn der Mensch zu sehr in diese Systeme eingreift. Zum Ende der mentalen Reise beschreibt er das einzigartige Erlebnis, einer Gorilla-Familie beim Spielen zu zusehen.
Doch dieses Paradies sei in Gefahr: Der Regenwald produziert seinen Regen aus sich selbst. Allerdings trägt Klimawandel dazu bei, dass man zunehmend vertrocknete, verwüstete Stellen vorfände – ein immer größer werdendes Phänomen. Wenn sich der Regenwald nicht mehr selbst versorgen kann und Vertrocknungseffekte zunehmen, drohe das Ökosystem, zusammenzubrechen.
Tipping points als Warnzeichen
Brandes erklärt, dass zum Schutz von Gesundheit und Erhaltung unserer Art es entscheidend sei, sich um die Basis des Lebens zu kümmern und Tipping points nicht zu überschreiten. Tipping points bezeichnen Momente, an denen eine vorher eindeutige Entwicklung sich verändert indem sie beispielsweise abrupt abbricht oder sich stark beschleunigt. Diese seien in einigen Ökosystemen bereits erreicht. Wenn die Natur nicht mehr in der Lage sei sich selbst zu heilen und die Vielfalt verloren gehe, hätten wir keine Lebensmittel und kein Trinkwasser mehr. Wir müssen daher umfassend vorgehen und uns nicht nur auf ein einzelnes Thema konzentrieren, fordert Brandes.
Die Rolle der Sparkassen
Der WWF-Chef erklärt, dass dabei die Sparkassen als Unternehmen mit einer am Gemeinwohl orientierten Aufgabenstellung und ihren 50 Millionen Kunden der große Player in Deutschland auf dem Weg zu einer klimaresilienten Gesellschaft seien. Spannend ist die Regionalisierung, das heißt Flächenpräsenz der Sparkassen und gleichzeitige Interaktion im Verbund mit angebotenen Zentralleistungen – in diesem Zusammenspiel sei ein sehr erfolgreiches Vorangehen möglich.
Brandes sagt, dass das Ziel der Sparkassen bis 2035 CO2-neutral zu sein noch nicht ausreiche. Es sei erforderlich, nicht nur eigene Geschäftsprozesse sondern die komplette Wertschöpfungskette des Geldflusses zu betrachten. Der Meilenstein zur Ausrichtung der Geschäftsprozesse müsse stets der 1,5 Grad-Pfad sein. Auch die Selbstverpflichtung der Sparkassen, sorgsam mit Energiequellen umzugehen und das Bestreben, Strom aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, ist Brandes noch zu wenig.
„Das Thema ist für Mitarbeitende positiv belegt!“
Er regt an, Kund:innen und Mitarbeitende auf den Weg zu einer umweltgerechten Wirtschaft mitzunehmen. „Wir erleben immer wieder, dass die Mitarbeitenden viel weiter sind als die Unternehmen und dass das Thema für Mitarbeitende positiv belegt, sogar selbstverständlich ist.“, erklärt Brandes. Gerade in Pandemiezeiten wird deutlich, dass persönliches Überleben mit dem Überleben der Umwelt zusammenhängt. Wäre es nicht toll zu sagen: Alle Institute, Mitarbeitende und Kund:innen tragen aktiv dazu bei bzw. wissen wie wir eine klima- und umweltgerechte Zukunft gestalten können“.
Wir bedanken uns bei Eberhard Brandes und dem WWF Deutschland für den Impuls bei der „Transform Sparkasse.“.
Wie geht ihr mit dem Thema Nachhaltigkeit in eurem Haus um? Schickt uns eure Beispiele an info@skplab.de!