9 Vorträge, 12 Redner:innen, 16 Stunden Streaming: Vom 26. bis 29. Januar fand im SKPlab am Berliner Gendarmenmarkt die digitale Auftaktveranstaltung für SKP-Kooperationspartner statt. Unter dem Titel „Transform Sparkasse.“ blickten wir über den Tellerrand und haben auch Themen rund um Nachhaltigkeit, Kulturwandel und Marketingstrategien diskutiert. So berichtete Constantin Dudzik, Strategiechef von Scholz & Friends über Aufmerksamkeits-Strategien in einer lärmenden Welt.
Reden ist Silber. Gehört werden ist Gold.
Wie schaffen wir es mit unseren Botschaften zu unseren Zielgruppen durchzudringen? Wie hat sich unsere Kommunikationswelt in der letzten Zeit verändert? Das sind laut Dudzik die zentralen Fragen. Seine Antwort: Die Kommunikationswelt wird immer komplexer. Es gibt immer mehr Kanäle und Kontaktpunkte, neue Formate und Technologien, mehr Absender, mehr Plattformen. Kurz gesagt: Es gibt immer mehr Ablenkung. „Aber es gibt eine Sache, die wird nicht mehr – Aufmerksamkeit“, schließt der Strategiechef von Scholz & Friends.
Über Aufmerksamkeitsspannen und Goldfische
Dudzik erläutert, dass die Aufmerksamkeitsspanne beim Menschen immer mehr abnehme: „Die Aufmerksamkeitsspanne eines durchschnittlichen Erwachsenen liegt unter der eines Goldfisches.“ Er stellt also die Fragen: Wie gewinnt man den Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Menschen? An welche Kampagne erinnern sie sich? Und warum?
In Erinnerung bleiben
In einer Welt, in der Ablenkungen allgegenwärtig sind, sei es eine Herausforderung, Aufmerksamkeit zu erwecken. Folgt man Dudzik, so gibt es sechs Faktoren, die einem dabei helfen können, in Erinnerung zu bleiben:
Als erste Möglichkeit zählt Dudzik die Treffgenauigkeit auf. Menschen sollen unerwartet passend angesprochen werden: Wo sie sind und wie sie sind. Brisante Themen, die die Gesellschaft bewegen, zählt Dudzik zum Feld gesellschaftliche Relevanz. Als Beispiel nennt er dafür die viel diskutierte „Tamponsteuer“. Der dritte Faktor um potentiell in Erinnerung zu bleiben sei kultureller Magnetismus. Damit bezeichnet Dudzik das Vorgehen, eine Marke mit einem Menschen oder einem Phänomen zu verbünden, die beliebt oder interessant sind. Einen weiteren Faktor bildet die Aktualität. Aktualität bedeutet in diesem Kontext, dass Werbung im Hier und Jetzt spielen soll: Dudzik verweist auf einen Tweet im Rahmen des Superbowls 2013: Während des Spiels kam es zu einem Stromausfall, den ein Kekshersteller geschickt für sich nutzte und so einen Werbecoup landete. Darüber hinaus könne man im Gedächtnis bleiben, indem man Wahrheiten ausspricht, vermeintliche Nachteile nutzt und ins Positive wendet. Auch Marketingkonventionen zu brechen und etwas Unerwartetes zu tun, könne dazu führen, dass die Kampagne den Kampf um Aufmerksamkeit gewinnt: Als Beispiel nennt Dudzik einen amerikanischen Outdoor-Hersteller, der am Black-Friday die Kund:innen nicht mit satten Rabatten lockte, sondern seinen Verkauf einstellte, um den Rabatt-Wahnsinn zu brechen und die Menschen nach draußen zu locken.
Welche Kampagne ist euch in Erinnerung geblieben? Schreibt uns an info@skplab.de!